Der „Rudelführer“ (von: „fü-h-rsorgliches Verhalten“)
Die meisten Hundebesitzer wissen, dass sie der Rudelführer für ihren Hund sein müssen. Was aber bedeutet Rudelführung wirklich?
Begriffe wie Antiautorität und Demokratie sind dem Hund fremd. In der Welt der Caniden kommt beides nicht vor. Die Natur hat ihre eigenen Gesetze und wer sie nicht beachtet, hat nur geringe Überlebenschancen.
Die lieben Welpen müssen im Notfall sofort gehorchen. Es wäre ihrer Gesundheit sicher nicht zuträglich, wenn Mama signalisiert: Gefahr, nicht bewegen! Und die Kleinen würden selber gucken gehen, ob Mama Recht hat. Oder später bei der Jagd, wo wäre der Sinn, wenn die Jungtiere vorneweg liefen und in ihrer Unerfahrenheit das Wild verscheuchen würden und somit das Rudel hungrig bliebe.
Es kann also keine Erziehung geben, ohne räumliche und körperliche Begrenzung!
Das beginnt schon beim Welpen. Er darf sich nicht weit von Mama entfernen, wie könnte sie ihn sonst beschützen. Auch muss er lernen, allein in der Höhle zu bleiben,während Mama Nahrung beschafft, dabei muss er ruhig sein, um keine Feinde anzulocken, um nicht sein und das Leben seiner Geschwister zu gefährden.
So lernt der Welpe sehr früh, Mama zu respektieren, ihren „Anweisungen“ zu folgen und sich an ihr zu orientieren. Denn Mama gibt Sicherheit, besorgt Nahrung, pflegt,wärmt, beschützt. Sie ist der erste „Alpha“ in seinem Leben.
Sie ist es geworden, nicht indem sie ständig knurrt und zwickt. Sie hat auch keine Steine nach ihm geworfen, noch bündelt sie Blätter, um sie ihren Kleinen auf den Hintern zu klopfen. Auch eine Fernbedienung hat sie nicht betätigt.
Wenn sie ihre Welpen korrigiert, tut sie es direkt, der Situation angemessen, wie es in der Natur vorgesehen ist. Dort steht Erziehung eng zur Beziehung.
Hierauf zeigen die Kleinen Respekt, jedoch keine Angst vor ihr.
Mama hat ihren Welpen von Anfang an klar gemacht, dass sie die Klügere ist, weiß was und warum sie es tut, Ihr Tun und Handeln ist nachvollziehbar, ergibt Sinn.
Sie besitzt lebenslang Autorität ihren Jungen gegenüber.
Das man Rudelführerqualitäten besitzt, vermittelt man seinem Hund nicht durch Herumbrüllen und Gewaltausüben.
Konsequenz ist nicht Härte, Führung nicht Machtlust.
Ein guter Rudelführer hat gemeinsame Ziele mit dem Hund, er bietet dem Hund Sicherheit, gibt klare Signale, deren Befolgung für den Hund Sinn macht.
Der Hund entscheidet selbst, ob er seinen Menschen als guten Rudelführer anerkennt,
ihm vertraut und folgen kann.
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