UMFELD BEDINGT VERHALTEN!
Grob unterteilen lassen sich die Örtlichkeiten in 3 unterschiedliche Umfelder :
UMFELD 1: vergleichbar mit der Wurfhöhle in der Natur, also Haus oder Wohnung.
Dieser Bereich ist der Mittelpunkt des Zusammenlebens,absoluter Sicherheitsbereich,Ruhezone.
Hier ist Entspannungs-und Knuddelzone, hier ist das Familienrudel unter sich.
Das „Eindringen“ von Rudelfremden sollte hier aktiv durch den Menschen gestaltet werden, z.B. führt man Gäste ins Wohnzimmer und weist Ihnen einen Platz zu, Ihr Hund braucht sich so nicht zu kümmern, da Sie „alles im Griff“ haben.
UMFELD 2 : der eigene Garten oder ein anderes gesichertes, reizarmes Umfeld.
Dieser Bereich ist immer noch Sicherheitsbereich, aber auch Erziehungsfläche. Hier ist immer noch gegeben, dass „Rudelfremde“ nicht einfach eindringen können.
Hier sollte der „Haupterziehungsbereich“ sein, bevor man in den Außenbereich geht. In dieser Phase sollte Ihr Hund nicht allein im Garten sein, so beugen Sie selbststimulierendem Verhalten vor; zudem bekommt Ihr Hund das Gefühl, er wird betreut. Um den Garten herum können fremde Menschen, fremde Hunde und andere Reize das Sicherheitsgefühl Ihres Hundes beeinflussén, daher ist es sinnvoll, dass Sie sich öfters an der Grundstücksgrenze aufhalten, Sie die Aktivitäten für Ihren Hund aber hauptsächlich in der Mitte des Gartens initiieren.
Es macht Sinn, eine Lösestelle im hinteren Bereich einzurichten, dies wäre strategisch unbedeutender.
Empfehlenswert ist bereits hier der Einsatz einer längeren Leine, da viele Hunde bereits hier die Erfahrung machen, dass Menschen eigentlich zu langsam sind, um einer erzieherischen Rolle gerecht zu werden. Bei allen sozial lebenden Säugetieren ist es nämlich so, das die Elterntiere in der Erziehungsphase eine größere Geschwindigkeit entwickeln können, also in der Lage sind, den Nachwuchs zu begrenzen.
Zusätzlich wird die Leine positiv verknüpft, da man „mit Leine dran“ tolle Aktivitäten anbietet.
UMFELD 3 : alle Örtlichkeiten außerhalb des SICHERHEITSBEREICHES.
Dies ist überall dort, wo man „Rudelfremde“ treffen könnte, oder es andere Gefahren und Verlockungen für den Hund geben könnte, z.B. Stadt, Tierarzt, Wald, Hundewiese, Hundeschule,usw..
Hier ist es zunächst sinnvoll, das Umfeld für Ihren Hund „zu sichern“, um dann auch gleich ein Abschalttraining anzuschließen. Hierzu verbringen Sie mit Ihrem Hund auf passive Weise eine längere Zeitspanne in einem unbekannten, anfangs reizarmen Umfeld. Dabei setzen Sie sich entspannt hin und warten ab, bis der Hund Ihr Vorbildverhalten übernimmt und zur Ruhe kommt. Bemerkt Sie dann, das Ihr Hund bei Wiederholungen schnell abschaltet, kann jetzt ein reizvolleres Umfeld gewählt werden, um auf dieselbe Weise entspanntes Verhalten zu ermöglichen.So wird an einem Generalisierungsprozeß gearbeitet, indem der Mensch dafür sorgt, dass unabhängig von der Situation, das eigene Verhalten für das Verhalten des Hundes maßgeblich wird.
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