Der „schlecht sozialisierte Hund“?
Bosse, der Australian Shepherd Rüde patroulliert mit seinem Frauchen auf
dem üblichen „Gassiweg“. Bosse geht ständig vorneweg, insbesondere
wenn es auf Wegkreuzungen und uneinsichtige Stellen zugeht, sieht man
bei ihm noch zusätzlich eine Art „Angespanntheit“. So sieht man, Bosse ist
also hier „Sicherheitsbeauftragter“ und passt somit auch auf sein
Rudelmitglied „Frauchen“ auf. Plötzlich kommt ein fremder Hund auf die
Beiden zu. Der dazugehörige Mensch ist etwas weiter entfernt auch zu
sehen. Der fremde Hund und Bosse beschnuppern sich angespannt und
umkreisen sich dabei. Als der fremde Hund auf das Frauchen von Bosse
zugeht, wird er von diesem attackiert! Nun ist auch der Mensch des
fremden Hundes am „Tatort“ angekommen. Mit Mühe gelingt es, die
Hunde auseinander zu halten. Der Halter des fremden Hundes wirft nun
Bosse's Frauchen vor, dass Ihr Hund schlecht sozialisiert wäre und
empfiehlt ihr den Besuch einer Hundeschule.
Ich finde jedoch, Bosse ist sehr sozial gewesen! Aus seiner Sicht war er
zuständig für „Gefahrenabwehr“. Als der fremde Hund an sein Frauchen
heranging, musste er ihn attackieren! Schließlich trägt er ja die
Verantwortung für Frauchen. Mit ihr lebt er ja schließlich auch zusammen
in einem „Rudel/Familie“. Somit ist es doch sozial, wenn man eigene
Rudelmitglieder schützt. Der andere Hund war ja schließlich jemand
Fremdes, der nicht zur eigenen Gruppe gehört...
Besser wäre allerdings wenn Frauchen sich um das Thema Sicherheit
kümmern (also die Elternrolle einnehmen) würde, somit wäre Bosse
weniger zuständig und damit eher entspannter.
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