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mission impossible

Christian Engelmann • 5. Januar 2024

Mission impossible - der benutzerfreundliche Hund im modernen Hausstand (mit freundlicher Genehmigung der Verfasserin) 

Mission Impossible –
der benutzerfreundliche Hund im modernen Hausstand

Nie war es für den Nutzer so wichtig einen benutzerfreundlichen Hund zu besitzen wie heute.

Der Hund hat immer zu unserem Nutzen für und mit uns gelebt und gearbeitet und dabei, meinen wir heute, auch noch unter beschwerlichen Bedingungen gelebt.
Draußen auf dem Hof, gefüttert mit Essensresten und wenig Streicheleinheiten.
Er war bei seiner Arbeit allerdings sehr benutzerorientiert (es sei denn er wurde für eigenständige Aufgaben benötigt, aber das hatte der Mensch ja dann auch so gewollt). Diese Orientierung des Hundes am User, fehlt heute vielen Menschen.

Doch warum sollte sich der Hund an seinem Benutzer orientieren, was haben wir ihm zu bieten?

Seit ein paar Jahrzehnten bieten wir unserem Hund den Luxus erwerbslos mit Garantie auf Kost und Logis bei uns einfach nur Hund sein zu dürfen.
Offensichtlich arbeitslos, ziehen wir Benutzer natürlich trotzdem unseren Nutzen aus dem Hund.

Die Arbeit, die er heute leisten soll und muss, ist nicht real - für den Hund.  
Für den User (Benutzer) schon.
Denn für höchstmögliche Nutzungserlebnisse wie Streicheleinheiten, entspannte Spaziergänge und um uns zu gefallen, hat er 24/7 zur Verfügung zu stehen.
Für die Erfüllung unserer Bedürfnisse.
Ich biete also nichts (in den Augen des Hundes) und verlange dafür absolute Orientierung des Hundes an mir?

„Benutzerfreundlich“ wie unser Hund nun mal ist, trägt und erträgt er vieles, was für ihn als zielorientierten, sozial lebenden Beutegreifer nicht „greifbar“ ist.

Greifbar - mit allen Sinnen ist allerdings der Futterbeutel als Ersatzbeute für unseren, dann, „benutzerorientierten“ Hund.

Gebe ich meinem Hund die Möglichkeit sein natürliches Nahrungserwerbsverhalten mit mir gemeinsam zu meinen Regeln ausleben zu dürfen, orientiert sich der Hund automatisch an seinem Menschen, weil der Mensch ihm etwas beibringt was er unbedingt lernen will und nicht nur das: es ist das Natürlichste in der Hundewelt gemeinsam auf die Jagd zu gehen.
Das gilt dann auch für eher eigenständige Hunde.

Ebenfalls unbegreiflich, aber diesmal für mich, las ich dieser Tage erstaunt folgende Theorie, die auch besser eine Theorie bleiben sollte:

„Da es so ist, dass der Hund nicht mehr in seiner natürlichen Umwelt lebt, sollte dies schon kompensiert werden!“

Sofort fragte ich mich:
1. „Was war denn seine natürliche Umwelt und wo würde er denn, wenn nicht hier, seine natürliche Umwelt heute finden?“

Die natürliche Umwelt eines Hundes, schloss schon immer den Menschen mit ein und war und ist somit dort, wo sich auch Menschen aufhalten.

Falls der Verfasser aber damit ausdrücken wollte, dass der Hund heute nicht mehr artgerecht gehalten wird, kann ich dem nur zustimmen.
Da wir Menschen als Säugetier aber ebenfalls schon lange nicht mehr artgerecht gehalten werden, haben wir auch den Bezug zu den Bedürfnissen anderer Arten verloren. Wissen wir doch selbst oft genug gar nicht mehr was gut für uns ist.
Wie sollten wir das dann für unseren Hund wissen, entfremden wir uns doch immer mehr von der Biologie desselben?

Es ist schon so weit gekommen, dass wir nach einem Benutzerhandbuch verlangen, indem geschrieben steht, was mit dem Hund zu tun ist, was ihn glücklich macht (zum Nachdenken: auch Drogen können glücklich machen), womit wir seinen Bedürfnissen gerecht werden können.
Wie wir ihn auslasten, ihn benutzerfreundlicher machen können.
Was wir in so einem Benutzerhandbuch dann lesen können ist auch wirklich oftmals sehr benutzerfreundlich, aber nicht hundefreundlich.
In einem Benutzerhandbuch erfahre ich, wie es für den User, einfacher wird im Umgang mit dem Produkt.
Dem Produkt Hund – ein Produkt unseres unbegreiflichen Rückschritts aus der Natur.

Die Vorschläge aus den Benutzerhandbüchern orientieren sich leider nicht an bio-„logischen“ Bedürfnissen des Hundes, sondern an Angebot und Nachfrage, denn der Benutzer wird anspruchsvoller und enthundlicht dabei immer mehr.

Wer will schon Agility machen, wenn doch jetzt sogar mit dem Hund longiert werden kann???
Ups, da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen, ich war ja nicht beim Fluchttier Pferd sondern beim sozialen Beutegreifer Hund.
Wie konnte ich das nur verwechseln?

Die zweite Frage, die ich mir zu dieser Theorie stellte:

2. Warum diese Kompensations „Manie“?

Kompensieren muss ich nur dort, wo ein Mangel existiert.

Dieser Ort ist oft unser „schlechtes Gewissen“.

Wenn also der Hund doch in seinem natürlichen Umfeld lebt, wie wir festgestellt haben, was meine ich kompensieren zu müssen?
Müssen wir für unseren Hund etwas kompensieren was die somit unterstellten nicht artgerechten Haltungsbedingungen, die ich gestalten könnte wie ich wollte, ihm vorenthalten?
Weil er nicht mehr „frei“ leben kann, müssen wir dreimal am Tag mit ihm spazieren gehen?
Ich gehe zu meiner nicht artgerechten Beschäftigung ins Büro, also muss der Hund, wenn ich in meinen modernen Hausstand zurück gekehrt bin, bewegt werden?
Oder muss mein Hund nur bewegt werden, weil ich mich aufgrund schlechter Haltungs- und Arbeitsbedingungen, bewegen will?
Haben wir das Gefühl etwas abgelten, aufwiegen, ausgleichen, einen Ausgleich schaffen zu müssen?
Für die Freiheit, die wir unserem Hund anscheinend gestohlen haben?
Wenn ich ein Tier für meine Bedürfnisbefriedigung halten muss, muss ich natürlich auch mein schlechtes Gewissen beruhigen. Etwas kompensieren…
Leider geschieht das dann oft über falsch verstandene, da eben nicht artgerechte sondern nur benutzerfreundliche Beschäftigungsangebote oder Spazier“zwänge“.

Lebe ich allerdings von Anfang an in dem Bewusstsein für meinen adoptierten Welpen die Elternrolle einnehmen zu wollen und die damit verbundenen Aufgaben, Pflichten und Vorteile anzunehmen und zu erfüllen, brauche ich nichts zu kompensieren.
Ich lebe mit meinem Hund und hole ihn nicht nur hervor um meine vorgeschobenen Bedürfnisse über ihn zu befriedigen.

Ein Hund geht nicht spazieren und möchte auch nicht gefüttert werden.
Er geht jagen um zu fressen.

Wenn wir wieder erkennen, was für den Hund wirklich wichtig ist, kann diese Mission gelingen
– der Hund als ernst genommenes Familienmitglied in seinem natürlichen Umfeld. 

Autorin: Birgit Hammesfahr, Mantrailing & Events Richtung Hund 
von Christian Engelmann 1. April 2025
von Christian Engelmann 28. März 2025
In der sogenannten "Hundeerziehung" hört man oft von "Verhaltensunterbrechern," wie Wurfketten, Wassersprühpistolen, Spray's, die unangenehme Inhalte versprühen, Stachelhalsband, oder illegalerweise vielleicht auch mal Stromhalsband. Damit soll dann das - unerwünschte - Verhalten beseitigt werden. Nun ist es aber so, dass das gezeigte Verhalten aus Sicht des Hundes nötig ist, z.B. um eventuelle Gefahrenquellen abzuchecken, bzw. dann auch vermeintliche Gefahren abzuwehren. Würde das eben Herrchen/Frauchen „übernehmen“ und dies glaubhaft rüberbringen, dann (und nur dann) wird das besagte Verhalten des Hundes überflüssig, somit wird er es auch nicht mehr zeigen (müssen). Im Kopf des Hundes herrscht ein kohärenter Zustand, die Vorgehensweise macht für ihn Sinn! Unterdrückt man jedoch nur das gezeigte Verhalten (ohne dass jemand die Angelegenheit regelt) , ist dies für unseren Hund nicht verständlich. Dies erzeugt Frust und man wird dann auch als verhaltensauffällig und schwer erziehbar eingestuft…. Auch knurren dient der Kommunikation. Würde man nun dieses Knurren (völlig sinnfrei) unterbinden, kann es gut sein, dass man sich dadurch einen Hund kreiert, der zwar nicht mehr knurrt (also warnt), aber dann eben ohne Vorwarnung attackiert…“ Das hat er ja dann noch nie gemacht…..“
von Christian Engelmann 28. März 2025
Liebe Hundefreunde, auch in 2025 biete ich wieder einen "Workshop-Urlaub" mit Hund an. Hier der Link zur Unterkunft: https://www.hundeurlaub.de/objekt/11873 – ein Haus, dass für diese Zwecke sehr gut nutzbar ist in einem großen, umzäunten Grundstück. Der Urlaub wird eine Mischung sein aus Unternehmungen /Aktivitäten mit Hund und Ruhephasen. Durch das Zusammenwohnen ergibt sich eine andauernde Trainingssituation, zudem können verschiedene Situationen auch speziell konstruiert werden. Dank der kleinen Anzahl von Teilnehmern ist eine individuelle Anleitung immer möglich. Somit ist auch Zeit genug, auf Fragen und Probleme einzugehen. Gemeinsam werden wir anfangs die Themen die Euch bewegen besprechen, um dann Lösungsansätze zu überlegen und diese dann auch in der Praxis umsetzen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, als Gruppe zu arbeiten. Auch können verschiedene Situationen in der Gruppe gut dargestellt werden, was dem Trainingserfolg sicherlich zu Gute kommt. Anreisetag: 28.05.2025, ab 17 Uhr ( evtl. gemeinsame Anreise ab H'aurach, Start ab ca. 18 Uhr) Abreisetag: 01.06.2025, bis 10 Uhr (evtl. auch gemeinsame Heimreise) Anmeldungen werden nach Eingangsreihenfolge berücksichtigt. Die Gebühr beinhaltet keine Verpflegung. Gebühren: aktive Teilnahme ( 1Mensch und 1 Hund): 350.- (inklusive Wohnen im Haus) passive Teilnahme (Partner): 120.- (inklusive Wohnen im Haus) Teilnehmer maximal: 5 (plus Partner)
von Christian Engelmann 1. Februar 2025
Erst der Kurs und dann der Hund für angehende Hundehalter Sie überlegen, einen Hund zu adoptieren und möchten, dass Sie und Ihr Hund von Anfang an ein gutes Team werden? Das Seminar richtet sich an angehende Hundehalter:innen. Nach vier Theorieterminen in der vhs stimmt Ihr Dozent mit Ihnen einen weiteren Praxistermin in einem Tierheim (evtl. auch an einem Samstag mit ca. 90 Minuten) ab. Kursinhalte: Allgemeines Wissen über Hundehaltung in der heutigen Gesellschaft, Herkunft, Auswahl und artgerechte Haltung / Angemessenes und rücksichtsvolles Auftreten mit Hunden / Rechte und Pflichten von Hundehaltern sowie Haftungsfragen und Versicherungsschutz / Gesetze, Verordnungen und Bestimmungen zur Hundehaltung / Erste Hilfe beim Hund / Verständigung zwischen Mensch und Hund / Wesen des Hundes (Konstitution, angeborenes und erlerntes Verhalten) / Sinne des Hundes / Körpersprache (Ausdrucksverhalten) des Hundes / Erziehung des Hundes mehr Infos unter: https://www.vhs-herzogenaurach.de/p/programmbereiche/gesellschaft-und-leben/mensch-und-tier-640-C-9964882
von Christian Engelmann 23. Dezember 2024
von Christian Engelmann 18. November 2024
von Christian Engelmann 31. Oktober 2024
https://www.sonnhof-truden.it/ferienwohnung-suedtirol-mit-hund/ ..hier finden Sie hundefreundliche Unterkünfte in Südtirol (Naturpark Trudner Horn)
von Christian Engelmann 29. September 2024
Denkweisen... Im Zusammenleben zwischen Mensch und Hund gibt es sehr oft Missverständnisse, da man als Mensch dazu neigt, Dinge aus einer anthropozentrischen Sicht ( der Mensch stellt sich selbst in den Mittelpunkt seines Denkens ) zu bewerten. Ein Blick durch die Hundebrille würde wohl einen „Aha“-Effekt auslösen. Hier ein paar Beispiele: 1. mein Hund kann im Flur liegen, da ist es schön kühl auf den Fliesen) 2. im Garten kann er sich austoben, ist ja eingezäunt 3. gehe ich immer denselben „Gassi-Weg“? Wenn ich mit einem - halbwegs territorial – veranlagten Hund immer die gleiche Runde gehe, wird er dadurch eher zum „Schweizer Zollbeamten? ... ---------------------------------------------------------------------------- zu 1. im Flur liegend, mit Blick auf die Haustüre fühlt sich der Hund eher zuständig für die Kontrolle der Wohnung….daraus kann sich z.B. ergeben, dass er Besucher anspringt und diese „begrüßt“, was oft eher ein „abchecken“ ist. In fortgesch
von Christian Engelmann 23. Juli 2024
- das erste Umfeld: Haus, Wohnung – absolute Sicherheitszone (Besucher werden - vom Hund beobachtet - sichtbar „eingetütet“) - das zweite Umfeld: erweiterter Sicherheitsbereich; auch hier sind keine Rudelfremden zu erwarten (z.B. eigener – umzäunter - Garten) - das dritte Umfeld: ist überall dort, wo wir auf Rudelfremde treffen – oder diese riechen! - und damit das Sicherheitsgefühl unserer Hunde b eeinflusst wird (Wald, Stadt, Tierarzt, Hundeplatz, usw.). „Must haves“ im 1. Umfeld: - Sicherheits - und Ruhezone!!!! - es finden keine / wenig Aktivitäten statt - Mensch hat mehr Bewegungsraum – und Möglichkeiten als der Hund! Kinder??? - Begrenzung für den Hund muss integrativ sein (er ist Teil des Rudels, kann alles mitkriegen, ist eben nur mehr begrenzt) - Grenzen setzen sorgt für Klarheit / Sicherheit und damit für mehr innere Ruhe - Liegeplatz an nicht strategischer Stelle - Ressourcen verwaltet der Erziehende (= Mensch?) - Kuschelzeiten, Kontaktliegen, Körperpflege geht vom Erzieher aus - Leinenverknüpfung…. - für Ruhezeiten sorgen! Ständiges Ansprechen führt dazu, dass der Hund wichtig gemacht wird … „Madame Pompadour - Effekt“ - klare Strukturen im 1. und 2. Umfeld haben auch Einfluss auf was im 3. Umfeld passiert / möglich ist…. - das waren ein paar Gedanken für das 1. - und z.T. 2. Umfeld. Wer möchte, kann gerne vervollständigen bis ins 3. Umfeld
von Christian Engelmann 3. Juli 2024
….ich finde, es ist unfair…. den Hund alleine im Garten zu lassen und ihm somit einen Wachauftrag zu vermitteln. Nimmt er diesen wahr, wird er oftmals noch geschimpft dafür…. den Hund zu belohnen (Leckerli-Bezahlsystem) oftmals für Verhalten, dass er für uns produzieren soll. Was er jedoch so gut wie nie von selbst zeigen würde….. den Hund freilaufen zu lassen, solange er den Kopf nicht frei hat und er der Meinung ist, er müsste z.B. für Sicherheit sorgen… Stellt er dann einen Jogger, ist das eine mögliche Folge von falsch vermittelter „Zuständigkeit“…. den Hund ständig in den Mittelpunkt zu stellen. Wenn er dann seine „Wichtigkeit“ permanent einfordert, das ist dann aber lästig…. dem Hund keine Rückzugsmöglichkeit zu schaffen, wo er (auch vor dem Kind) seine Ruhe hat, somit abschalten - und das Nervensystem herunterfahren kann dem Hund unklare Zuständigkeiten zu vermitteln (wer regelt was) u.s.w. copyright by C. Engelmann
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